Das einzigartige Konzept vom batteriegepufferten Hochleistungsladen der ADS-TEC Energy GmbH aus Nürtingen ist im Herzen Berlins angekommen. An der Aral Tankstelle in der Holzmarktstraße, zwischen Alexanderplatz und Ostbahnhof, ergänzt der Marktführer im Tankstellengeschäft sein traditionelles Kraftstoffangebot um Hochleistungsstrom aus einer kleinen quadratischen Box, der ChargeBox. Die Station ist speziell für begrenzte Netzkapazitäten wie hier in der City konzipiert, denn normalerweise ist es im 400-Volt-Verteilnetz in der Niederspannung nicht möglich, hohe Ladeleistungen für ein minutenschnelles Aufladen von E-Fahrzeugen anzubieten.
Was ist das Besondere an der ChargeBox?
Die ChargeBox von ADS-TEC Energy verfügt neben zwei separaten Ladesäulen über ein Batteriespeichersystem, welches direkt am normalen leistungsbegrenzten Stromnetz angeschlossen werden kann. Aral installierte die ChargeBox-Station im Oktober 2020 im Rahmen seines neuen Mobilty-Hubs und setzte damit als erste Tankstelle in Berlin auf die Innovation aus Baden-Württemberg.
Um es flexibel an den jeweiligen Standort zu integrieren, können die Ladesäulen bis zu 100 Meter von der Speicherbox entfernt installiert werden. An einer Säule kann mit bis zu 320 Kilowatt geladen werden. Laden zwei Fahrzeuge parallel, teilt sich die Ladeleistung hälftig. „Mit unserem Supercharger haben wir einen Benchmark gesetzt. Weltweit sind bereits über 1000 Ladepunkte im Einsatz an leistungsbegrenzten Standorten, wo Schnellladen sonst nicht möglich wäre. Unsere Kunden schätzen unsere Systeme, weil sie effizient, flexibel einsetzbar und höchst komfortabel ist. Sie sind wie geschaffen für das städtische Umfeld“, freut sich CEO Thomas Speidel von ADS-TEC Energy.
Welche Herausforderung hat ultraschnelles Laden gegenüber langsamen Ladevorgängen?
Die Herausforderung bei Schnellladestationen besteht grundsätzlich darin, dass in kurzer Zeit viel Energie bereitgestellt werden muss. Daher ist für ultraschnelles Laden in der Regel ein großer Anschluss an das leistungsstarke Mittelspannungsnetz nötig. Die Aral-Tankstelle befindet sich jedoch im städtischen Niederspannungsnetz, welches damals nicht für die E-Mobilität ausgelegt wurde. Ein Stromanschluss wie von Aral in Berlin verfügt meistens nur über eine geringe Anschlussleistung von etwa 50 bis 100 Kilowatt. Mit der speichergepufferten Schnellladetechnik von ADS-TEC Energy werden E-Fahrzeuge trotzdem mit bis zu 320 Kilowatt DC-Gleichstrom geladen, ohne dass der Netzanschluss aufgerüstet werden muss.
Wie funktioniert die ChargeBox?
Die zwei schlanken Ladesäulen beziehen ihre hohe energetische Leistung aus dem speziell dafür entwickelten Batteriespeichersystem. Die ChargeBox wurde direkt an das gewöhnliche Stromnetz angeschlossen und lädt sich dort permanent wie eine Powerbank langsam und mit niedriger Leistung auf. Diese gespeicherte Energie wird dann bei Bedarf in hoher Leistung und minutenschnell an E-Fahrzeuge abgegeben. Dabei bestimmt immer das Fahrzeug, wie schnell es laden kann, das variiert je nach Zustand der Fahrzeugbatterie. Die ChargeBox gibt immer das Maximale an Leistung, was ein Fahrzeug fordert.
Das Netz wird geschont und muss auch nicht ausgebaut werden
Der entscheidende Vorteil der ChargeBox ist, dass der Ladevorgang innerhalb des Batteriesystems stattfindet und die hohe Leistung nicht aus dem Netz bezogen werden muss. So spart die ChargeBox aufwendige Netzaufrüstungen mit großen Trafostationen, welche nicht nur höhere Kosten und lange Genehmigungszeiten bedeutet, sondern auch viel mehr Platz benötigen. Dieser ist an vielen Orten wie hier in Berlin nicht vorhanden. Die ChargeBox hingegen kann direkt und zeitnah installiert werden. Außerdem erzeugt ein größerer Netzanschluss dauerhaft laufende Kosten in Form von hohen Gebühren.
Eine Investition in die Zukunft
Aral hat mit der Pufferbatterie mehr im Blick als nur den Betrieb der Ladestation. Beispielsweise ist in Berlin langfristig geplant, auch eigenerzeugte Energie zu verwenden, um mit dem gesamten Standort in der Holzmarkstraße unabhängiger vom Stromnetz zu werden.
Mit der hohen Leistung von 320 Kilowatt ist die Station bereits heute „Future-Ready“. Zum Vergleich: das aktuell leistungsstärkste E-Fahrzeug von Porsche bringt es in der Spitze auf rund 270 Kilowatt. Nicht zuletzt wurde das gesamte System aufwendig und vollumfänglich in akkreditierten Laboren zertifiziert und erfüllt alle relevanten Normen und Richtlinien – eine wichtige Basis für einen sicheren und langfristigen Betrieb.
Optimale Ladelösung für die Stadt
Trotz der enormen Ladepower ist das System geräuscharm und fügt sich ästhetisch und unauffällig ins städtische Umfeld. Auf rund 1,2 Quadratmetern Grundfläche findet alles Platz, wofür sonst eine fast zehnmal so große Fläche nötig wäre. Diese Kompaktheit im Verhältnis zur Leistungsfähigkeit wurde vom internationalen pv magazine im Jahr 2019 preisgekrönt und ist bis heute weltweit einzigartig. Das Nachladen von 100 Kilometern Reichweite erfolgt in nur wenigen Minuten und Volltanken mit Strom dauert je nach Fahrzeugtyp rund 20-30 Minuten. Bei Aral kann diese Zeit ideal für eine Kaffeepause oder den schnellen Einkauf im Rewe To Go-Shop genutzt werden.
Batteriebasierte Ultra-Schnelllader als ein Schlüssel zum Erfolg der Mobilitätswende
Mit dem neuen Mobility-Hub gestaltet Aral die moderne Mobilität der Zukunft aktiv mit. „Mitten im Zentrum von Berlin testen wir erstmals an einer Aral Tankstelle ein umfassendes, zukunftsweisendes Angebot an CO2-sparenden Mobilitätsoptionen im Kundenbetrieb. Es reicht vom Mobilitäts-Sharing über einen Akkuwechselautomat bis hin zur Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr. Technologisches Herzstück sind die beiden ultraschnellen Ladepunkte, die über eine Pufferbatterie versorgt werden. Mit dieser ersten Ausbaustufe des „Microgrid“ können wir auch dort ultraschnelles Laden anbieten, wo durch das lokale Stromnetz die technischen oder kommerziellen Voraussetzungen nicht gegeben sind“, erklärt Alexander Junge, Electrification Director Germany bei bp.