Herkömmliche DC-Schnellladung: Hohe Kosten, wenig Flexibilität

Viele Ladeinfrastrukturprojekte scheitern nicht an der Technologie, sondern an den hohen Kosten und den langen Vorlaufzeiten für den Netzanschluss. Jeder neue Schnellladepunkt benötigt eine leistungsstarke Anbindung, doch insbesondere an entlegenen Standorten oder in innerstädtischen Gebieten mit eingeschränktem Platz und begrenzter Netzkapazität kann dies erhebliche Investitionen erfordern. Der Netzausbau wird damit zum Kostentreiber, der die Wirtschaftlichkeit vieler Projekte infrage stellt.

Hinzu kommen steigende Netzgebühren. Netzbetreiber verlangen immer höhere Entgelte für Spitzenlasten und die Netznutzung, was die laufenden Betriebskosten zusätzlich belastet.

Ein weiteres Problem ist die monetäre Abhängigkeit herkömmlicher Geschäftsmodelle mit Schnellladern vom Strompreis. Da sich die Rentabilität allein aus der Marge zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis des Stroms ergibt, kann das Geschäftsmodell durch steigende Netzentgelte und volatile Strompreise schnell an Attraktivität verlieren.

Eine wirtschaftlichere Alternative bieten batteriegestützte Ladeplattformen. Sie reduzieren die Abhängigkeit vom Netz, senken die laufenden Kosten und erschließen zusätzliche Einnahmequellen – ein entscheidender Vorteil für die nachhaltige Entwicklung der Ladeinfrastruktur.

Batteriebasierte Ladeplattformen: Wirtschaftliche Vorteile ohne Netzausbau

Der Ausbau der Ladeinfrastruktur stößt vielerorts an Grenzen. Gerade an Standorten mit begrenzter Netzkapazität oder in Gebieten, in denen ein teurer Netzausbau wirtschaftlich kaum lohnt, sind herkömmliche DC-Schnellladestationen häufig nur mit erheblichem Aufwand zu betreiben. 

Eine Lösung bieten hingegen batteriebasierte Ladeplattformen, die Strom aus dem Netz oder aus erneuerbaren Quellen zwischenspeichern und bedarfsgerecht abgeben. Auf diese Weise lassen sich teure Netzausbaukosten vermeiden, ohne bei der Ladeleistung Abstriche machen zu müssen. 

So funktionieren batteriegestützte Schnellladesysteme

Energiezwischenspeicherung als Schlüsseltechnologie

  • Die Batterie nimmt kontinuierlich Strom auf, um ihn bei Bedarf in kürzester Zeit für das Schnellladen bereitzustellen.
  • Hohe Lastspitzen werden so vermieden, weil der Netzanschluss nicht zu jedem Zeitpunkt volle Leistung liefern muss.

Flexibilität in der Strombeschaffung

  • Durch den integrierten Speicher kann Strom gezielt dann bezogen werden, wenn er am günstigsten ist (z. B. bei einem Überangebot an erneuerbaren Energien).

Unabhängigkeit von der Netzleistung

  • Selbst Standorte mit schwacher Netzkapazität können ultraschnelle Ladevorgänge anbieten, weil die Batterie den benötigten Strompuffer liefert.
  • Betreiber gewinnen mehr Planungssicherheit, da sie weniger von Netzgebühren und Leistungspreisen abhängig sind.
  • Es können Standorte realisiert werden, die sonst nicht mit Schnellladern ausgestattet werden.
Vergleich

Klassische DC-Schnellladung vs. Batteriegestützte Lösung

Nachfolgend werden die größten Unterschiede zwischen konventioneller DC-Ladetechnik (mit direktem Netzbezug) und batteriebasierten Plattformen zusammengefasst.

Klassische DC-Schnellladung

Batteriegestützte Ladeplattformen

Batteriebasierte Ladeplattformen ermöglichen hohe Ladeleistungen auch an Standorten mit eingeschränkter Netzinfrastruktur. Für Betreiber eröffnen sie neben reduzierten Lastspitzenkosten und günstigerem Strombezug auch zusätzliche Einnahmequellen, was das gesamte Geschäftsmodell deutlich skalierbarer und zukunftssicherer macht.

Praxisbeispiel

Batteriebasierte Schnellladeplattform in der Anwendung

Batteriegestützte Schnellladeplattformen, wie etwa ChargePost von ADS-TEC Energy, bieten eine wirtschaftliche und flexible Alternative zur herkömmlichen Schnellladung. Sie entlasten das Stromnetz, ermöglichen den Betrieb an Standorten mit begrenzter Netzleistung und reduzieren Lastspitzenkosten. Gleichzeitig eröffnen sie Betreibern zusätzliche Einnahmequellen, etwa durch Energiehandel oder digitale Werbeflächen.

Beispiel: 300 kW Ladeleistung ohne teuren Netzausbau
Die integrierten Pufferspeicher des ChargePost speichern Energie, wenn das Netz wenig belastet ist, und geben sie gezielt für ultraschnelles Laden ab. Dadurch lassen sich Ladeleistungen von bis zu 300 kW realisieren, selbst an Standorten ohne leistungsstarke Netzverbindung. Der aufwendige und kostspielige Netzausbau entfällt, während trotzdem hohe Ladegeschwindigkeiten möglich bleiben.

Zudem eröffnet diese Infrastruktur neue Geschäftsmodelle:

  • Optimierte Energienutzung
    Laden zu günstigen Strompreisen und Abgabe in Spitzenzeiten.
  • Werbeeinnahmen
    Integrierte digitale Displays an den Ladestationen schaffen eine zusätzliche Einnahmequelle.
  • Flexible Standortwahl
    Kein direkter Zugang zu Hochspannungsnetzen erforderlich, ideal für Standorte mit begrenzter Netzkapazität.
Zukunftsperspektiven

Mehr Effizienz, weniger Netzabhängigkeit

Die Elektromobilität wächst rasant – schneller als der Netzausbau vielerorts mithalten kann. Hier setzen batteriebasierte Ladeplattformen an: Sie reduzieren den Druck auf das Stromnetz, bieten mehr Flexibilität und eröffnen zusätzliche Geschäftsmodelle. Gerade Charge Point Operators (CPOs) und Flottenbetreiber profitieren von der Unabhängigkeit gegenüber Netzgebühren und volatilen Strommargen. Auch Kommunen und Städte können auf diese Weise ultraschnelle Ladepunkte selbst dort realisieren, wo die Netzleistung für klassische Schnelllader nicht ausreichen würde.

Ein weiterer Schritt in Richtung nachhaltiger Energienutzung ist das bidirektionale Laden. Künftig könnten Plattformen, die Energie nicht nur aus dem Netz ziehen, sondern bei Bedarf auch ins Netz einspeisen, noch größere Vorteile bieten – sowohl für private Unternehmen als auch für kommunale Energieversorger. So lassen sich Lastspitzen ausgleichen und Energieflüsse intelligent steuern.

Dank ihrer Skalierbarkeit sind batteriebasierte Systeme prädestiniert für eine zukunftssichere Ladeinfrastruktur. Sie erlauben hohe Ladeleistungen ohne aufwendige Netzanschlüsse und eröffnen lukrative Erlösmodelle wie Energiehandel oder Werbeflächen. Indem sie Lastspitzenkosten senken und den Strombezug zeitlich optimieren, machen sie das Geschäftsmodell „Schnellladen“ weit profitabler.

Weniger Netzausbau – mehr Umsatz: Batteriegestützte Schnelllader ermöglichen die rasche Weiterentwicklung der Elektromobilität, ohne an jedem Standort teure Netzanschlüsse legen zu müssen. Sie sind damit nicht nur leistungsfähig, sondern auch wirtschaftlich tragfähig – ein entscheidender Faktor, um die Verkehrswende zügig voranzutreiben und dauerhaft stabile Erträge für Betreiber zu sichern.